Carte Blanche Linda Vogel

Brigitta Grimm10-26-20232 min. Lesedauer

Eine Harfe zwischen Samplers, Synthesizern und kleinen, computergesteuerten Hämmerchen – Das erste Moods Carte Blanche-Konzert der Harfenistin und Sängerin Linda Vogel, zu dem sie ihren Bruder Lukas eingeladen hat, lässt uns tief in elektroakustische Klangmeere eintauchen. Ein kurzer Einblick aus einem Gespräch mit den zwei Zürcher Musikschaffenden.

«Ja, an jedem Familienfest!», antworten Linda und Lukas Vogel auf die Frage, ob sie denn schon als Kinder zusammen musiziert hätten. Die Harfe faszinierte Linda schon von klein an und seit sie sechs Jahre alt war, ist das Instrument nicht mehr von ihr wegzudenken. Lukas begeisterte sich wiederum zuerst fürs Akkordeon und stieg erst im Gymnasium auf ein grösseres Tasteninstrument, das Klavier, um, doch was ihn schon immer besonders interessierte, war das Technische der Instrumente und die Synthese und Produktion eigener Klänge.Nach abgeschlossener Maturität teilten sich also ihre Wege. Lukas zog für sein Studium nach Düsseldorf, wo er bald den Pianisten Erol Sarp kennenlernte. Mit Grandbrothers teilen Erol und Lukas nun 12 Jahre Bandgeschichte, in der sie sich mit innovativen Produktionsmitteln international in die ganz grossen Konzertsäle spielten. Inmitten der Bühnen: Ein einziger Konzertflügel versehen mit einer selbst entwickelten Apparatur aus kleinen Hämmerchen, die sowohl auf Saiten wie auch den Klavierkörper als Ganzes schlagen und somit den einzigartigen Grandbrothers-Sound produzieren.Linda studierte klassische Harfe in Luzern, doch wollte sie weit über das gängige Klassik-Repertoire und die gefragte, liebliche Harfenliteratur des Fin de Siècle hinaus. Durch die nahe Anbindung an die Jazzschule kam sie bald mit den Möglichkeiten der Improvisation in Kontakt, die ihr völlig neue Klangwelten eröffnete. «Mich interessierte es schon immer, was man sonst noch aus dem Instrument so rausholen kann. Da habe ich angefangen zu experimentieren, etwa mit Pickups und Gitarrenpedals. Ich habe gemerkt, dass dieser Klangkörper wie ein aufgestelltes Klavier ist, an dem man rumexperimentieren kann», erzählt Linda. So begab sie sich nach ihrem Studium auf die kaum ausgetretenen Pfade in der «Freien Szene».Eine erste Zusammenarbeit mit Lukas ergab sich aus der Entwicklung einer eigenen Hämmerchenapparatur für Lindas Harfe. Die Mechanik, die die tiefen Saiten anspielt, ist wahrscheinlich eine weltweit einzigartige Spielerweiterung und sie wird – so viel vorweg – auch am 29. Oktober 2023 im Moods zu sehen sein.Die Arbeiten für das aktuelle Projekt des Geschwisterpaars begannen im Februar diesen Jahres. Es sei endlich an der Zeit gewesen, erklären Linda und Lukas. Es habe sich viel kreative Energie entladen. Alle Erfahrungen, die sie in den vergangenen paar Jahren gesammelt hatten, würden sich wunderbar ergänzen und einen richtigen Nährboden für die neue Kollaboration bilden. Es wurde viel ausprobiert, angepasst, improvisiert. Daraus entstanden ist ein komplexes Set-Up aus Harfe, Samplers, Synthesizern und mehr und vor allem komplett neue Musik.«Jetzt ist es ein ziemliches Teil geworden», lacht Linda und antwortet auf die Frage, was das Publikum am Konzert erwarten wird: «Das Ganze macht sehr Spass. Ich hoffe, dass wir diese Freude vermitteln können.» Die Musik gehe von düster bis leicht und fröhlich und man könne sich auf eine regelrechte Soundreise einlassen.

Das erwartet euch an Linda Vogels zweitem Carte Blanche-Abend:

  • Carte Blanche

    Linda Vogel

    • Palinstar

      Pop / Rock / Singer / SongwriterExperimentalArt PopIndieSingerSongwriter
  • Carte Blanche

    Linda Vogel

    • Former Collective

      ExperimentalPop / Rock / Singer / SongwriterArt PopSingerSongwriter

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