Das Moods-Team blickt zurück – Teil 2

Marian Märki06-12-20259 min. Lesedauer

Im zweiten Teil unseres Saisonrückblicks präsentieren euch weitere Mitglieder aus unserem Team ihre persönlichen Moods-Highlights der vergangenen Monate.

Bereits letzte Woche haben einige Moods-Mitarbeiter*innen fleissig in die Tasten gehauen und ihre Lieblingskonzerte vorgestellt. Doch wie bereits letzte Woche erwähnt: Geschmäcker sind verschieden. Darum haben wir noch mehr Highlights für euch zusammengetragen. Diesmal verraten euch Lisa, Lola, Dani, Bigi, Adi und Marian ihre Konzerthighlights.

Lisa

Lisa, die bei uns für die Produktion verantwortlich ist, hat natürlich eine strukturierte Liste geschickt – mit ganz vielen Konzerten drauf. Sie war aber so lieb und hat bereits gesagt, welche unbedingt im Artikel landen sollen. Vier waren nicht verhandelbar. Der Erste ist ein Act des Jazz Trombone Festivals: Michael Flury und Simone Keller. «So berührend! Absolut wunderschön. Endlich Flury mal wieder im Moods», sagt Lisa und fügt an: «Der grosse Mann kann so zärtlich, zerbrechlich und gefühlvoll leise Posaune spielen, einfach unfassbar.»Im Februar kam dann Lisas grösstes Highlight: Moses Yofee. Vielleicht liegt es auch ein bisschen an der Geschichte dahinter. Lisa erklärt: «Mein absolutes Mega-Highlight 2025. Superaufwendige Produktion, absolute Zitterpartie, weil sie am Zoll mit eine Tonne Übergewicht stecken geblieben sind und nicht sicher war, ob sie es rechtzeitig hierher schaffen. Dann supernette, entspannte Band und Crew und meeeeegaaaa Konzert. Musik, die mitreisst. Sie werden zu Recht gerade so gehypt, finde ich. Meine neuen Lieblings-Berliner!»Lisa geht auch regelmässig mit ihrer Tochter an unsere Familienkonzerte. Logisch, dass auch ein solches hier rein muss – und zwar jenes von Claudia Masika. Das hat einen guten Grund: «Das absolute Lieblingskonzert meiner 4-jährigen Tochter. Es war so schön zu sehen, wie Claudia mit den Kindern agiert hat. Und dann hat sie sogar das komplette Konzert hindurch mit fast 40 Kids auf der Bühne gemeinsam gesungen und getanzt. Sonntag morgen um 11:00 schon so eine ausgelassene, tanzende, super Stimmung bei Eltern, Kindern und allen Beteiligten macht Lust auf mehr.»Lisas letztes Highlight ist ein sinnliches. Nduduzo Makhathini ist Jazzpianist und Heiler – und so scheint sich das Konzert auch angefühlt zu haben. «Das Konzert war wie eine warme, magische Umarmung. Der grossartige Spirit, die warme Aura und besondere Geruch von Nduduzo hat uns elektrisiert und begeistert. Wir schwebten durch die Nacht und die Tage danach und freuen uns auf sein Wiederkommen», sagt sie voller Begeisterung.

Lola

Unsere Socialmedia-Managerin ist es sich gewohnt, sich kurz und prägnant auszudrücken. Das spiegelt sich auch in ihren Highlights. Dele Sosimi habe sie mit «guter Energy» von seinen Entertainer-Qualitäten überzeugt. Zudem konnte man mittanzen und singen – oder wie Lola es sagt: «It was fun!»Bei Fulu Miziki begeisterte sie vor allem das Visuelle: «Bestes Kostüm und die besten Dancemoves! Gäbe es einen Preis dafür, die Band hätte ihn gewonnen!» Bei Lea Maria Fries hat sie die Spielfreude der Band fasziniert – oder besser gesagt eines Bandmitglieds: «Der Pianist ist sooooo abgegangen.» Lolas Geschmack ist nicht einseitig, dafür einsaitig. Im vergangenen Sommer war Brushy One String – der YouTube-Hype aus ihrer Kindheit – eines unserer Summer Specials. Mit zwölf war Lola hin und weg von «Chicken in the Corn». Damals hätte sie nie gedacht, dass hinter dem Clip ein echtes One-String-Wonder steckt. Am Konzert dann hat sie es gecheckt: «Mit nur einer Saite hat Brushy zwei Stunden lang unterhalten – und alle verzaubert.»Und dann war da noch La Bruja de Texcoco. Aber wer ist das? «Eine wilde Mexikanerin», meint Lola, die selbst aus Mexiko stammt. Sie beschreibt das Konzert so: «Ungefiltert, ungeschönt, unhinged – mit Geschichten direkt aus ihrem Leben hat sie uns auf eine Reise mitgenommen.»Ebenfalls Eindruck bei Lola hat James Carter hinterlassen: «Für mich war das eine religiöse Erfahrung. Er verkörpert für mich mit seinem Organ Trio eine Vorstellung von Jazz, die vielleicht zuletzt in den 70ern aktuell war. Die Energie auf der Bühne? Krass!»Unser Socialmedia-Ass hat auch gleich noch eine neue Rubrik erfunden: Konzerte, die sie gerne gesehen hätte. Sie glaubt, das Orchestre Tout Puissant Marcel Duchamp muss was ganz Spezielles gewesen sein. Das stimmt vermutlich, wenn man das Fazit von Yunus von letzter Woche herbeizieht. Auch Sholto hat sie verpasst – und ärgert sich. Sholto wird von InFlow produziert. Das ist für Lola wie ein Gütesiegel. Und seine magische Musik hört sie bis heute gerne.

Dani

Auch unser «Chefe» Dani hat seine Highlights gerade noch rechtzeitig abgegeben. Sein erstes Highlight war gleich zum Saisonbeginn im September. Und zwar El Comité. Danis Resumé: «Selten hat mich eine Band so überrascht, so tight, so präzise und so nicht kubanisch und eben doch.» Für ihn war Tromboranga im November «eine Wucht». Die Stimmung war grossartig und «es tropfte von der Decke!»
Auch ein Carte-Blanche-Abend hat es in Danis Auswahl geschafft. Franziska Brueckers Projekt BrueckerMeisterTrauffer hat ihn besonders beeindruckt: «Etwas vom Intelligentesten, was ich in den letzten Jahren gehört habe. Grandios!»Wie Lola war auch Dani begeistert von Dele Sosimi. Sein Fazit ist in etwa gleich prägnant: «Einfach ein magischer Abend, manchmal muss man nicht mehr sagen.»

Bigi

Bigis erstes Highlight spielte am Schiffbaufest im September: Konkolo Orchestra. «Die Band feierte ihren allerersten Auftritt am Montreux Jazz Festival, und ihr drittes Konzert war dann gleich im Moods im Rahmen des Schiffbaufests – wie krass ist das?», erklärt die Bookerin und fügt an: «Die Stimmung war mega!» Weiter geht es in Bigis Highlights mit dem ZKB Jazzpreis Festival, genauer gesagt mit den Polarbaeren. Bigi beschreibt es so: «Mega Energie, spannendes Songwriting, superkreativ, von Anfang bis Schluss hat es mich gepackt. Ich bin gespannt auf alles, was noch von ihnen kommen wird.»
Im Januar wurde es gruslig im Moods. Der Film «Häxan» (1922) wurde von NYX live vertont. Bigi erzählt mit einem Schmunzeln: «Grusliger Film über den Hexenhammer, supergruslig vertont von NYX. Ich bin ein bitzli verstört rausgelaufen. Also alles genau richtig gemacht.»Auch ihr nächstes Highlight hatte mit Spannung zu tun, aber eher unfreiwillig: «Bei SOYUZ hatte ich mega Nervenkitzel, weil der Bassist am Morgen sehr krank wurde und nicht anreisen konnte. Dafür gab es eine Duo-Show in superintimer, ruhiger Atmosphäre. Die Band ist megaherzig und sie sind alles herzliche Menschen.»Bigi ist bei uns für die Carte Blanche verantwortlich. Logisch, dass auch eine solche in ihren Highlights landet. Ihre Wahl fiel auf den Salon Outsight von Franziska Bruecker. Bigi erklärt: «Es waren fünf Performances von fünf Künstler*innen. Der Abend thematisierte weiblich gelesene Körper auf Bühnen. Es war bewegend, lustig und emotional.»GANNA & Sartorius haben es Bigi mit ihren wunderschönen ukrainischen Volksweisen, die GANNA auf ihren musikethnologischen Exkursionen gesammelt hat und in modernem, elektronischen Gewand neu präsentiert, angetan. Dazu kommt Super-Drummer Julian Sartorius. «A match made in heaven», wie Bigi findet. Ihr letztes Highlight ist das Tomorrow Tribal Quartet. Ein ganz spannendes Projekt, bei dem die Musik wahrlich ausgespielt wurde. Bigi beschreibt es so: «Ein brisantes Kartenspiel von vier Musikern. Es war eine riesige Freude, ihnen zuzusehen. Gott sei Dank gibt es auch einen Stream davon!» 

Adi

Auch der dritte Booker im Bunde konnte sich am Schluss noch für seine Highlights entscheiden. Adis erste Band auf der Liste ist La Sonora Mazurén. Die Band aus Kolumbien hat Adi in seiner Sicht nur bestärkt: «Bogota hat eine unglaubliche Musikszene im Moment – und diese Band ist einer der Beweise dafür. Fantastisches Konzert mit fantastischen Menschen!» 
Auch ein Familienkonzert hat es auf Adis Liste geschafft. Jenes von Fulu Miziki. Unser Booker hatte anfänglich Bedenken: «Ich war mir im Vorfeld unsicher, wie Kinder auf die Musik von Fulu Miziki reagieren. Gibt es da eine Sprach- oder Kulturbarriere?» Seine Sorgen waren aber unbegründet: Das Moods ist an diesem Nachmittag explodiert.  Wie Lola war Adi begeistert von La Bruja de Texcoco. Dabei war dieses Konzert gar nicht unbedingt geplant. Adi erklärt: «Manchmal entsteht aus seltsamen Zufällen etwas Unglaubliches. Weil wir einen kurzfristigen Ersatz finden mussten und La Bruja gerade in Turin war, entstand dieses unglaubliche Konzerte. Ihre ganze Erscheinung hatte etwas Übernatürliches, wunderschön.» Als nächstes folgt das Orchestre Tout Puissant Marcel Duchamp, eines von Adis Schweizer Lieblingsorchestern. Allerdings haftet ihnen ein Makel an, wie Adi sagt: «Leider habe ich noch nie ein richtig befriedigendes Konzert von ihnen gesehen in Zürich (Stichwort: Röstigraben?).» Das hat sich allerdings geändert: «Letztes Jahr haben sie bewiesen, dass OTPMD auch hier funktionieren kann.» Adi ist eigentlich eine ruhige und ausgeglichene Person. Doch manchmal nagt der Saisonstress an einem. Cleaning Women konnten Adi mit ihrem Sound besänftigen, wie er selbst sagt: «Manchmal ärgert man sich ab einem Booking. Der Vorverkauf läuft nicht wie gewünscht und die Band ist musikalisch wirklich so gut, wie man gedacht hat … Wenn man dazu noch genug übermüdet ist, dann kann man schnell sein ganzes Leben infrage stellen. Und dann beginnt die Band zu spielen und ab dem ersten Ton ist es grossartig und man denkt, so kompliziert ist das Leben eigentlich gar nicht.»Und damit wären wir schon bei Adis letztem Highlight: Florence Adooni. Die «Königin des Frafra-Gospel» war wegen Max Weissenfeldts Label Philophon schon länger auf Adis Radar. Und ausgerechnet an jenem Tag, an dem sie endlich im Moods spielt, hatte er soziale Verpflichtungen: «Ich kam viel zu spät und voll gestresst durch die Hintertür hereingeplatzt und das ganze Moods war am Tanzen. Davon will ich in der kommenden Saison mehr!»

Marian

Und natürlich schaue ich auch noch auf unsere Saison zurück. Da ich nicht die ganze Saison mit von der Partie war, fällt es mir leichter, meine Highlights auszusuchen – dachte ich zumindest. So leicht war es dann aber doch nicht. Vier Konzerte sind mir besonders in Erinnerung geblieben.Das erste ist jenes von Ashley Henry. Es war ein superschöner Abend. Von sanften Klängen über verspielte Solis bis hin zu Breakbeats war alles dabei – und es groovte. Er und die Band waren unglaublich herzlich und man merkte ihnen die Freude auf der Bühne an. Ich weiss nun, warum er schon länger kein Geheimtipp mehr ist.
Ebenfalls stark beeindruckt hat mich David Helbock's Random Control feat. Fola Dada. Fola Dadas Stimme hat mich zutiefst berührt – und der Drummer hat mich umgehauen. Er hatte den ganzen Tag Rückenschmerzen und lief mit einer Wärmeflasche durchs Moods. Am Konzert merkte man aber nichts von all dem. Er spielte teilweise Schlagzeug, Alphorn und Percussion gleichzeitig – was für eine Maschine! Apropos Maschine am Schlagzeug: Greg Foat hatte auch so eine dabei. Moses Boyd spielte wie ein Uhrwerk und legte ein so solides Fundament, dass darüber nichts einstürzen konnte. Zudem hat es dieses Konzert auf meine Liste geschafft, weil Greg und unser Chef Dani vermutlich bei der Geburt getrennt wurden – ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, er sitzt jetzt da auf der Bühne. Und last but not least: Pachyman. Ich als Dub-Liebhaber konnte mir das nicht entgehen lassen. Das Publikum tanzte, feierte und genoss jede Sekunde – jemand hatte sogar seine eigene Seifenblötterli-Maschine mitgebracht. Wenn ein Schirmlidrink und eine Luftmatratze gemeinsam Musik machen würden, es würde so klingen. Und nicht nur vor, sondern auch auf der Bühne wurden sicke Moves gezeigt. Pachyman verliess regelmässig das Schlagzeug und spacte über die Bühne – einfach grossartig.So, und nun verabschieden wir uns in die wohlverdiente Sommerpause. Ganz ohne Musik können wir aber dennoch nicht. Darum haben wir hier noch unsere Sommerspecials für dich aufgelistet.

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