In der Klimadebatte spricht man von tipping point, wenn eine vorher gradlinige und eindeutige Entwicklung durch bestimmte Rückkoppelungen abrupt und unvermittelt abbricht, die Richtung wechselt oder sich stark beschleunigt. Seit der Jahrtausendwende weist die Klimaforschung darauf hin, dass sich der Klimawandel nicht nur linear entwickelt, sondern dass es zu abrupten Wendepunkten und irreversiblen Veränderungen von globaler Tragweite kommen kann.
Mit dem Projekt „tipping point“ wagen der Bassklarinettist, Komponist und Elektrotüftler Jan Galega Brönnimann und der Videokünstler Samuel Radvila (Optickle) eine audio visuelle Annäherung an dieses Thema. Das Projekt ist so konzipiert, dass sein Ausgang offen ist und durch das Zusammenwirken von Ton und Bild schlagartig eine völlig neue und unerwartete Richtung einnehmen kann. Erarbeitetes Bild- und Tonmaterial zum Klimarisikoindex werden neu interpretiert; bestehende Kompositionsmodule werden als live Remix jedes Mal neu angegangen. Den genauen Ablauf und die Dramaturgie der Performance kennt niemand im Voraus. So wie sich die Entwicklung des Klimas nicht voraussagen lässt, wird der Ablauf der Performance nicht festlegt.
Für das Konzert im Moods werden zwei Gastmusikerinnen das Line-Up ergänzen:
Joy Frempong (OY) ist eine aussergewöhnliche Sängerin mit einem ausgeprägten Background in der Electronica, Urban Music und Improvisation und einem sehr eigenen Ansatz an die elektronische Musik.
Aida Gabrielle Diop (L'Orchestre Tout Puissant Marcel Duchamp) ist eine Französisch-Senegalesische Perkussionistin sowie Schlagzeugerin und in verschiedenen Formationen von Fusion bis zeitgenössischer Musik tätig. Ihre Einflüsse reichen von Lateinamerika, Afrika und Europa.